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Als einer der ältesten Marktplätze im hessisch-thüringischen Raum wurde der Breitunger Marktplatz Anfang des 12. Jahrhunderts angelegt. 1114 verlieh Kaiser Heinrich V. an die Abtei Hersfeld das Recht, in Breitungen einen Jahrmarkt und jeden Samstag einen Viehmarkt abzuhalten. Die zusätzliche Verleihung des Zoll- und Münzrechtes durch den Abt von Hersfeld (12. -14. Jh.) bestätigte die führende Rolle Breitungens im südthüringer Raum.
Den ersten kartografischen Nachweis der kreisrunden Sandsteinummauerung finden wir im Jahre 1721. Wann diese Mauer errichtet wurde, ist bis jetzt nicht nachweisbar. In der so genannten „Cent unter der Linde“ hielt man bis 1830 Gericht, später fand der Kirmestanz unter der Dorflinde statt. 1877 wurde der erste öffentliche Laufbrunnen angelegt.
Rings um den Marktplatz finden wir einige historische Gebäude, so die Marienkirche, das erste Schulhaus in Breitungen – heute ein Geschäftshaus in Privatbesitz, das ehemalige „Herrschaftliche Haus“ – heute das Forstdienstgebäude, einen Bauernhof in fränkischem Stil, die ehemalige erste Apotheke im Ort und zwei Gaststätten: die Markthalle, die heute nicht mehr betrieben wird und eine historische Schenke, die bereits 1444 erstmals erwähnt wurde. Heute trägt sie den Namen „Zur Linde“, wo ein Besuch sich immer lohnt.
Eine Besonderheit ist der große Basaltblock, der wahrscheinlich in Verbindung mit dem Centgericht als ein Rechtssymbol zu sehen ist. Eine der Sagen, die sich um ihn ranken, berichtet, dass ihn ein Leineweber als Sühne für seine Untaten vom Pleßberg in die Marienkirche tragen sollte. Kurz vor der Kirche verließen ihn seine Kräfte und der mächtige Stein glitt ihm aus seiner Schürze. Da liegt er noch heute, der „Glittstein“.
Von 2010 bis 2012 erfolgte eine grundlegende Sanierung des Marktplatzes. Dabei wurden Funde aus mehreren Jahrhunderten des frühen Mittelalters sichergestellt und zwei Dorfbrunnen entdeckt.
(Quelle: Christa Kirschnick)